Pop-Göre, Skandalluder und Laufstegkönigin. Lady Gaga weiss
genau wie sie ihre Auftritte inszenieren muss, um möglichst viel Aufmerksamkeit
auf sich zu ziehen. Wenn sich die Künstlerin etwas in den Kopf gesetzt hat,
scheint sie es auch verwirklichen zu können. Überraschend bleibt weiterhin,
dass von ihrem Privatleben nicht sehr viel preisgegeben wird. Stefani Joanne
Angelina Germanotta, wie Gaga mit bürgerlichem Namen heisst, ist eine
Persönlichkeit die sich ständig verändert und nur schwer fassbar ist – nicht zuletzt
meistens für gute Zwecke. Somit gehört Gaga zu den Künstlern, die ihre
Berühmtheit wirksam einsetzen wollen.
Aber zurück zum Album. Während die Künstlerin dahinter
wandelbarer nicht sein könnte und sich auch für «Artpop» wieder eine komplett
neue Fassade geschaffen hat, hinkt die Musik leicht hinterher. Nicht falsch zu
verstehen, die 15 Tracks sind eine Disco-Pop-Komposition sondergleichen, doch als
Kunst kann man das noch nicht bezeichnen. Gaga bleibt sich ihrem Stil treu und
experimentiert mit Synthesizern und ihrer Stimme, daraus entstehen Songs wie
«Gypsy», die erste Singleauskopplung «Applause» oder die weniger mainstreamigen
«Aura» und »Sexxx Dreams», die alle eines gemeinsam haben: einen Refrain der
dank Melodie und Gagas unverkennbarer Stimme im Kopf bleibt.
Fazit: In Songs wie «Gypsy» erkennt man Lady Gaga nach wie
vor am besten, der Rest des Albums scheint ein Experiment, dem sich die
Künstlerin mit Leib und Seele verschrieben hat. 15 Tracks denen man Herzblut
anmerkt und die dem Pop-Genre alle Ehre machen.